Durch die Banzelvitzer Berge

Am vorletzten Samstag zog es mich an den Jasmunder Bodden nach Rappin und in die Banzelvitzer Berge.
Diese kleine Hügelkette liegt direkt am Bodden und gehört zu den weniger besuchten Gegenden der Insel. Sie bilden zusammen mit dem Tetzitzer See und der Halbinsel Liddow ein Naturschutzgebiet.

Meine Tour startete ich am Campingplatz. Kurz davor konnte ich das Auto parken und schlenderte dann erst mal durch den Naturlehrpfad. Der liegt direkt am Eingang des Campingplatzes und informiert über die Wälder der Erde.
Auf Tafeln werden die Unterschiede der Wälder erklärt und mit kleinen Ratespielen verschönert. Einige lebende Beispiele der unterschiedlichen Bäume sind hier auch zu sehen. Für Kinder gibt es einige Spielereien und als Erwachsener macht man da gerne mit.
Mein absolutes Highlight war das Labyrinth. Es ist liebevoll gestaltet und bietet einige Überraschungen. Wer hier gut aufpasst, kann am Ende sogar eine Schatztruhe öffnen.

Nach diesem lehrreichen Spaziergang folgte ich dem Wanderweg nach Liddow. Der startet unterhalb des Campingplatzes und führt zwischen den Feldern am Fuß der Banzelvitzer Berge entlang.
Hier konnte ich den Landwirten bei der Ernte zusehen und den ersten Blick auf die „Berge“ werfen.
Dann bog ich Richtung Osten ab und lief durch die Berge an den Bodden. Hier versteckt sich eine kleine schöne Bucht mit einem herrlichen Blick über den großen Jasmunder Bodden.
Ich  lief auf dem Trampelpfad weiter südlich durch den Wald bis es am Waldrand nicht mehr weiter ging. Hier genoss ich den Blick über die Felder bis hin zum Tetzitzer See.

Der Tetzitzer See ist Rast- und Schlafplatz vieler Vogelarten. Auch die Kraniche kommen hier auf ihren Flügen Richtung Norden bzw. Süden vorbei. Das Naturschutzgebiet umfasst etwa 1088 Hektar. Es gibt Salzwiesen, die als Weiden dienen und der See ist durch den Liddow-Strom mit dem Großen Jasmunder Bodden verbunden.

Eigentlich endet hier der Weg. Da ich aber wusste, dass von Süden her auch ein Wanderweg in die Berge führte, steuerte ich auf ihn zu. Die Felder waren bereits abgeerntet bzw. lagen brach und so konnte ich sie überqueren bzw. an ihrem Rand entlang laufen. Das hätte ich sonst, mit Rücksicht auf die Landwirte, nicht gemacht.
Tatsächlich kam ich weiter südlich am Wasser an und fand dort den zweiten Wanderweg. Diesem folgte ich dann durch den Campingplatz bis zum Auto. So konnte ich noch einen Blick auf die Anlage werfen und meine Runde vervollständigen. Der Campingplatz sieht wirklich hübsch aus. Er ist relativ klein und die Gäste schienen viel Spaß zu haben. (Von den Mücken mal abgesehen)

Auf der holprigen Rückfahrt hielt ich noch kurz in Rappin, um mir die Kirche anzusehen.

Der Ort ist seit 1305 bekannt und die St.-Andreas-Kirche stammt vermutlich aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Damit gehört sie zu den ältesten Kirchen auf der Insel. Der hölzerne Glockenturm stürzte 1626 ein. 1635 wurde etwas Abseits ein Glockenstuhl aus Holz als Ersatz errichtet. Die Glocken haben eine bewegte Geschichte. Die große Glocke wurde im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen und erst im Jahr 2010 ersetzt.

Auszug von der Tafel am Glockenturm:
„Die (…) Glocke wurde 1934 von der Familie von Schinckel (…) auf das Rittergut Cartzitz mitgebracht. Ursprünglich hing die 1701 gegossene Glocke im Turm des Herrenhauses in Setzin. In Cartzitz diente sie als Tisch-Untergestell für einen Mühlstein (…) In den Nachkriegsjahren (wurde) die Glocke geborgen, und sie erhielt einen neuen handgeschmiedeten Klöppel. Mit ihr ersetzte man zwei alte Kirchenglocken. Eine (…) war gesprungen und (…) die andere Größere war im 1. Weltkrieg eingeschmolezn worden. Die Cartzitzer Glocke wurde am 9. März 1952 feierlich geweiht (…).“

Leider konnte ich nur einen kurzen Blick in die Kirche werfen. Ich komme aber noch mal wieder, wenn sie offen ist. Sie scheint sehr hübsch zu sein, die Orgel klang auf jeden Fall von außen sehr gut.

Link zur Route bei komoot:
https://www.komoot.de/tour/20685100

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